Der 5000m&10km-Läufer&sein ihm *unbekanntes Potential* --- Trainingsmuster&Leistungsumsetzung *Jahresverlauf*

track middle distance

 

Teil I meines heutigen Artikels steht unter dem Motto

*Änderung eines Trainingskonzepts*  besserer  *Auswahl von Traingsmitteln* und sogar dem kompletten  *Wechsel der Trainingsmethoden*

für “Der 5000m& 10km-Läufer

7 min. Lesezeit   ⇒  Potentiale  und  old-school-Ausbildung  im Focus

Eure Trainings-und Wettkampfsaison ist soeben beendet oder neigt sich ihrem Ende zu!
Der erfahrene (und vernünftige) Läufer macht ab jetzt eine schöpferische Pause, um seine “Batterien wieder aufzuladen u/o um kleine Blessuren oder gesundheitliche Unpässlichkeiten auszukurieren.
Der ein oder andere Sportler verlängert seine Saison und versucht sich zB noch bei einem Herbstmarathon.        In diesem Fall wird er seinen Einstieg in mein Programm entsprechend nach hinten verschieben und die Trainingsmittel hier und da anpassen. ***
Im Folgenden zeige ich dem “typischen” Bahn-Kurzlangstreckler – also den 5000m-Spezialisten – sowie den 10000m Bahn-und Straßenläufern *optimierte* Wege zu mehr Effektivität in ihrer Leistungs-Entwicklung auf  ihren Hausstrecken. Und dies – im Jahresverlauf –  beginnend mit dem Formaufbau im Herbst, über das Vorsaisontraining, das spezielle Saisontraining sowie die Vorbereitung auf die individuellen Saisonhöhepunkte.
  • Du liest gerade TEIL I .  Er umfasst den Zeitraum Anfang/Mitte Oktober bis Mitte/Ende April   *Alle Pläne zum download bitte ich, auf Seite 3 auszuwählen*
  • TEIL II –  für den Zeitraum Mai-Ende September –  erklärt das  *Saisontraining*  speziell für Läufer der einzelnen Leistungsklassen

Die “Familie” der Bahnlangstreckler setzt sich zusammen aus …

  • dem Mittelstreckler, für den die “Zeit gekommen” ist, auf die kurze Bahnlangstrecke zu wechseln
  • d e m  Bahnläufer, der auf beiden Strecken – also auf 5000m als auch auf 10000m- zu Hause ist. Er liebäugelt auch gelegentlich mit einem Straßenlauf
  • dem Lang-Straßenläufer, der seine Unterdistanz-Zeiten versucht zu verbessern, um seine Marathon-Ergebnisse zu “optimieren” — UND letztendlich … aus
  • den Läufern, deren Marathon-“Ausflüge” gezeigt haben, dass ihre läuferische Zukunft auf der Bahn angesiedelt ist

Der am besten geeignete Zeitpunkt … die Vorbereitungen “einzuläuten” …

… scheint für die meisten Fachleute Mitte Oktober zu sein!
Die Sportler, die sich zum Saisonende noch ein pesönliches “highlight” ausgesucht hatten, passen bitte – nach der obligatorischen (aktiven) Pause – ihren Trainingskalender sinnvoll an.
Ich teile bis zum Jahresende folgendermaßen ein:

Phase I  – beginnend mit dem 15.10.

… ist folgendermaßen strukturiert:

    • bis 12.11.:   allmählicher km-Aufbau
    • bis 17.12.:   Erhöhung der Intensität bei gleicher km-Anzahl
    • bis 31.12.:   Eine Kombination aus beidem

Ein “Zwischenziel” zwecks Formüberprüfung wäre die Teilnahme an einem Sylvester- u/o Neujahrslauf. Solch ein Wettkampf kann -sollte sogar- aus dem vollen Training heraus gelaufen werden.

 

Tabellen mit vordefinierten Tempovorgaben liefere ich bis Mitte April nicht!

Du erhälst allerdings – wie ich es nennen möchte – “Trainingsmuster”. Darin ist ein  *trainings-didaktisch*  methodischer Aufbau für jeweils  3-6 Wochen berücksichtigt – für alle Phasen und  verschiedene Leistungsstufen.   *** Das Gros der Läufer kann sich kaum über eine Zeitspanne von 8 Monaten (bis zum Saisonhöhepunkt!)  an einem Plan orientieren, der in Form eines “up-counts” (*Wo 1*  bis …) quasi abgearbeitet werden soll.   *** So gibt es zusätzlich Beispiele für Wochen, in denen Wettkämpfe geplant sind! *** Das macht es  dem Läufer also leichter, entsprechend seines “Wettkampf-Kalenders” trainingsmäßig richtig vor zu gehen.

Ich stelle dem Sportler Intensitätsangaben(in %) in Verbindung mit den jeweiligen Gesamtstrecken/Teilstrecken zur Verfügung. Diese sollte sie/er sehr genau einhalten, um – zB durch Überforderung-  eine kontinuierliche Entwicklung nicht zu gefährden und (auch), um nicht zu früh in Hochform zu geraten!
Bevor ich Phase II erläutere …

Jetzt spätestens fragt sich die/der Infosuchende: Ist das überhaupt etwas für mich – ich bin ja “nur” in der Lage,  xx : xx : xx  min. über 5000/10000m zu laufen?

Meine klare Antwort:   ja!        Du hast lediglich  *2 Tage pro Woche*  Gelegenheit, Dein Lauftraining auszuüben?  Sieh´ doch einfach in diesen Artikel von mir hinein (Anpassungen bei schlechten Wetterbedingungen!)
Bis Mitte April unterteile ich grob nach Leistungsstufen (es werden lediglich die Unterschiede der km-Umfänge aufgezeigt), denn das Trainingsprinzip ist einheitlich!
Ab Mitte April – also beginnend mit dem Vorsaisontraining – erhälst Du
  • Tempotabellen entsprechend der Vorleistungen/Saisonzielleistungen — welche dann sind
  • 25:00 – 26:30/5000m  (52:30 – 56:00/10000m)  — 19:00 -21:00 (39:30 – 44:00)16:30 – 18:00 (34:30 – 37:30) 15:30 – 17:00 (32:30 – 35:30) *** unter 15:00  (31:30)
***) Für die ganz “Eiligen”  *sub-15er/17er/31:30er/35:30er* ⇒  Eure Trainingsmuster und Pläne ab Mitte Oktober bis Ende Dezember als PDF zum download.
                                                                                                                 Okt b Dez Training 5000m ..10 km.. 15 min ..17 min+ !  Monate  Januar-
April findet Ihr auf S.3 !                                                                                          

 

Blättere und lies´ auf Seite 2 über Dein Training in Phase I  ab Mitte Oktober

 

Phase I   (ab Mitte Oktober) für

5000m& 10km-Läufer
A   Dieser Plan ist strukturell für Läufer der beiden Leistungsklassen 25:00 bis 19:00 geeignet. Ich stelle ihn hier exemplarisch für alle anderen dar – deren Schema unterscheidet sich in dieser Periode nicht!      km-Unterschiede sind farblich gekennzeichnet!
Ziel:   km-“Sammeln” auf aerober Basis/ 4 (5-6) Tage/Wo
*** Es sind keine Regenerations-Wochen enthalten! Darauf kann verzichtet werden – sofern die Intensitätsangaben eingehalten werden. ***
Der ganz allmähliche Umfangs- und Intensitätsaufbau enthält zudem erkennbar diverse Elemente, die der *Regeneration* dienen –  davon ausgehend, dass eine lange anstrengende Saison gerade beendet wurde!
Oktober bis Mitte November
  • Montag:      10 km (Spazieren-) Laufen  in unter 50% Aufwand
  • Mittwoch:   10 km ruhig  60%
  • Freitag:       1km Traben/Gehen/Dehnen/Lockern   ⇒   7-8 km gleichmäßig   75%
  •               Samstag:           10 km   50%    
  • Sonntag:     12-14 km ruhig  60%   anschl.:    5x 150 m steigern   ( 18 km )

*** Erhöhe je folgender Wo  *Freitag* um 1-2 km     *Sonntag* um 1 km (3 km) ***     d.h.  1. Wo: ca 40 km (ca 57 km)   ⇒  4. Wo: ca 48 km (70 km)

                                                   Blau: 21:00-Läufer und besser

Bis Mitte Dezember      * km-Umfänge bleiben konstant  –  Intensität wird erhöht! *

  • Montag:   10 km  (11 km)
  • Dienstag:  siehe Mo – aber 65-70%
  •                Mittwoch:    6-7 km locker beginnen, leicht zunehmende pace im Mittelteil … nach Gefühl  (dieser Trainingstag ist hier noch kein “Muss”)
  • Freitag:     1 km T/G/D/L   ⇒  12 km (14 km)  mit 3 km in 85%  im Mittelteil
  •               Samstag:    11 km  60%
  • Sonntag:   16 km (20 km)   60-65% /  anschl.:    5x 150 m steigern

                                                    Blau:  21:00-Läufer  und besser

Bis Ende Dezember       * Umfang  u n d  Intensität leicht steigern! *

  • Montag:   10 km  (12 km)   unter 50%
  • Dienstag:  12 Km  (12 km)   65-70%
  •                  Mittwoch:   8 km mit lockerem Beginn und leicht gesteigerter pace im Mittelteil … nach Gefühl
  • Donnerstag:   1 km T/G/D/L   ⇒   13 km (15 km) mit 5 km 85% im Mittelteil
  • Samstag:   5 km unter 50%  (12 km)
  • Sonntag:   18 km   60-75%  (20-23 km)

*** Erhöhe wie 12.11.! ***

 Anm.:  Planst Du am 31.12./1.1. 18 die Teilnahme an einem Sylvester-/Neujahrslauf?
              Steigere den Umfang der 2. Woche um je 1 km mehr   ⇒   in der 3. Wo statt dessen: Sa oder So (1 Tag vorher) 5 km (10 km) sehr ruhig!

  Der 15:00-Läufer  braucht weniger Info als seine  * langsameren Kollegen *  ? 

Ich greife etwas vor … Läufer ab 17´ bis über 52´ (10km) finden ihre Pläne ab der nächsten Seite …
Mein “einfaches Schema” bleibt immer identisch:   a) zwei (2)  Umfang-gleiche Wochen    b) eine (1)  Regenerations-Woche    c) ein (1)  Beispiel einer Woche mit Wettkampf
Lies´ dazu bitte auch meine Erläuterungen (nach Deinem download auf Seite 1)
Der sub-15´- Läufer kann diesen Plan 1:1 übernehmen und passt ggflls. an, je nach persönlicher Erfahrung! — Läufern mit dem Leistungsniveau  ⇒ über 17:00 min sind die Umfänge eventl. zu hoch … ?  Die dargestellten Pläne bieten ausreichend Spielraum für individuelle  Anpassungen (Allerdings ist es aus Erfahrung durchaus möglich, dass der 18´- Läufer zB  ähnlich hohe Km-Umfänge ableistet wie sein 14:30 min.-Kollege bzw auch umgekehrt.)
Hinweis am Rande: bei den %-Angaben handelt es sich  n i c h t  um errechnete Pulswerte  (diese stimmen oft nicht mit der Realität auf der Trainingsstrecke überein – sowohl in punkto  “zu tiefe” als auch für sehr hohe Werte).— Im Prinzip könnt Ihr Eure Stopp- und Pulsuhren abschalten – zumindest in dieser Trainingsphase. Ein kurzer “Kontrollblick” nach dem Lauf muss allerdings hinsichtlich der (erhofften) Leistungsfortschritte nicht falsch sein …
Auf Seite 3) erfährst Du Alles über Dein Training ab Januar … ⇒ Phase II

Wie geht es ab Januar mit *Phase II* für Euch weiter?

In wenigen Worten: Dein Januar-Training wird jetzt allmählich spezieller und ab Februar bereits leicht nach  Lauf-Disziplinen  (5000/10000m/Straße u/o Bahn) differenziert dargestellt.

Die Ziele sind klar abgesteckt und das direkte und Nahziel ist geprägt durch
  • die Vorbereitung auf einen nahtlosen Übergang in das Frühjahrstraining
  • die successive Annäherung an ein Training (auch) mit harten anaeroben Übungseinheiten  ab März
  • regelmäßig sehr lange aerobe Einheiten in abgestimmten Tempi und ausgeführt auf verschiedendsartigen Untergründen/Böden
!   Erst eine bestmöglich ausgebildete Grundlagenausdauer  – erworben durch zahlreiche solcher langen und längsten Läufe in Intensitäten von 50 bis 75% – befähigen den Organismus zu härteren anaeroben Belastungen und somit zu langfristig stabileren Leistungen, die in der Folge zu persönlichen Bestleistungen über Jahre führen werden  
Ein gut bis hoch trainierter Sportler wird nach und nach in die Lage versetzt, sehr lange und ruhige Dauerläufe sogar als Regenerationseinheiten zu nutzen! Diese “Spielarten” finden vor allem Läufer der Kategorien “sub- 16:00/33:00” immer wieder in meine Pläne eingearbeitet -auch während der Wettk.-Phase
Kurz zusammen  gefasst:

Im Januar wird das November-/Dezembertraining im Umfang fortgesetzt, an 2-3 Tagen je Woche lockern leichte Fahrtspiele das Pensum auf und bereiten auf die kommenden Trainingsabschnitte vor.

Das FebruarTraining sieht eine 15%-ige Umfangserhöhung vor mit gleichzeitig leicht intensivierten Fahrtspielen. Der 5000m-Läufer führt diese auch mit kürzeren Abschnitten durch als der 10000m-Läufer, der seinen Schwerpunkt bereits zu diesem Zeitpunkt auf längere Einzelabschnitte legt.

In Deinem Training der Periode März bis Mitte/Ende April werden die 2-maligen Fahrtspiele/Woche durch ein intensives Hügel-Sprung(lauf-)Training*) ersetzt – eine konsequente Fortsetzung der im Jan/Febr begonnenen leichteren Belaszungsteile. — *) keine Hügel zur Verfügung ⇒ über mögliche “Auswege” einige Zeilen tiefer!

Du planst in dieser Periode Wettkämpfe? Laufe davon nur vereinzelnd und immer aus dem “vollen Training heraus”! Phase II  ist so konzipiert, dass für Dich an Wochenenden immer ein Leistungshoch möglich sein wird.

Hier geht´s  zu Euren individuellen Trainings*mustern* und Plänen …

*** Der 15´/17´ / 31:30/35:30 – Läufer          ⇒⇒⇒ 

   Okt b Dez Training 5000m ..10 km.. 15 min ..17 min+

   Jan . Febr . 15 min . 32 min & 17 min . 35min 30 (2)

   März – Mitte April 15´…17´+

 

*** Der 21´/25´ /  44´/ 52´+ Läufer

⇒⇒⇒      21 … 44 min bzw 25 … 52 min-Läufer ab Januar

  Okt-Dez.:  siehe innerhalb dieses Beitrags auf S.2)

 

“Dazwischen liegende” PB´s  bitte  sinngemäß zuordnen  

  • zB   19:00/39:00 plus        zu    * blau *
  • zB   26:00/54:00 plus   zu   * schwarz *

dunes training by P.CeruttyDer sehr leistungsorientierte, sehr erfahrene und sehr gut informierte Läufer wird in meinem Hügeltraining Elemente der Trainingsmethoden der ehemals weltbekannten Trainer A.Lydiard/P.Cerutty (NZL/Australien) wieder finden. Diese werden in der Trainingslehre noch heute gelegentlich zitiert, allerdings werden deren Konzepte – vorwiegend aus klimatischen Gründen (das dem Mitteleuropäer nicht geboten wird)  – nur abgewandelt angewandt. Autor hat selbst einige Zeit so oder ähnlich den hier aufgeführten Trainingsbeispielen im Vereinsbetrieb “gearbeitet”. Die Ergebnisse waren dort durchweg im Durchschnitt sehr gut und im Vergleich  anderen Methoden häufig überlegen. Wer nähere Einblicke in weitere Elemente möchte, werfe einen Blick in diesen Beitrag von mir (Seiten 1/2) und hier etwas “härter”  (insbesondere ab Seite 3)

Ein Wort an die Läufer, die in Nord- und Ostfriesland beheimatet sind: gelegentlich wird es schwierig, Hügel zu finden! Da der Läufer von Haus aus einfallsreich ist, wird er sich ersatzweise zB Autobahnbrücken und Deiche (200 bis 300m an Strecke sind gut unter zu bringen, wenn man den Deich “schräg” beläuft –  aber:  im Wechsel von links/rechts wegen der gleichmäßigen Hüftbelastung!. Zum Simulieren von steilen Hügeln eignen sich Treppen sehr gut.

Übrigens: Reizvolle Trainingsbedingungen bieten alle 7 Ostfriesischen Inseln! (und natürlich noch viel mehr!) Hier gibt es u.a. Info´s  über die Inseln, Unterkünfte etc und die Fährverbindungen                Eine Übersicht zu   a l l e n  Wattenmeerinseln plus nach Helgoland (sowie mit weiteren Services) könnt Ihr hier herunterladen.

Dein phantastischer Erlebnis-, Lauf- und Erholungsurlaub oder ein längerer Aufenthalt im N-O Floridas ?

 

Die Trainings-Schemata bleiben für den Zeitraum Oktober bis April absolut gleich –
Umrechnungs-Tabellen werden erst ab Mai benötigt!
Viel Spaß und natürlich Erfolg in der neuen Saison!
Nicht vergessen:   Guckt ab Mitte Februar wieder ´rein und informiert Euch dann über verschiedene spezielle Saisontrainingsmöglichkeiten. Es wird ab Mai differenzierter nach Laufdisziplinen unterschieden. Du informierst Dich u.a. über Vorschläge zu Trainingsstrategien in Wochen mit vielen aufeinander folgenden Wettkämpfen, über sinnvolles “Zwischen”-tapering vor Meisterschaften oder bevorzugten events etc …

 

Bildmaterial:   flickr