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3min48 Mittelstreckler: 8 Wo Vorbereitung fuer HM sub 1h09 o.k. |Udo’s sports essays

Ja, allerdings unter einigen Grundvoraussetzungen, über die Du im nächsten Absatz nachlesen kannst …
Die Hauptwettkampfsaison neigt sich mit dem September seinem Ende zu. Das gilt zumindest für den typischen Bahnläufer, insbesondere auch für den Mittelstreckler mit bereits erbrachtem nationalen Leistungsniveau.
Tradition ist für viele Mittel-/Langstreckler dieser Leistungsklasse die Teilnahme an einzelnen kürzeren Straßenläufen mit Beginn des Herbsts, der langjährig Aktive hat sogar früh seinen Herbstmarathon geplant und rechtzeitig mit dem Spezialtraining hierfür begonnen.
Es kommt aber auch recht häufig vor, dass man in den Startlisten und den Ergebnislisten auf so manchen Namen aufmerksam wird, der eigentlich in der Mittelstrecken-Scene besser bekannt ist.
Warum auch nicht? Hat doch der ein oder andere von ihnen während der Vorsaison erste Schritte auf die Straße gewagt und „Blut geleckt“.
Im Folgenden soll die Rede von Läufern sein, die ihren ersten (ernsthaften) Halbmarathon für den Spätherbst geplant haben.
Ernsthaft wohlgemerkt, und das als leistungsstarker Mittelstreckler und Kurzlangstreckler auf hoher nationaler Ebene.

Wie gut sind die Aussichten eines NUR-Mittelstrecklers oder auch des Kurzlangstrecklers, die die Straße wettkampfmäßig bisher weitestgehend gemieden hatten, ad hoc einen guten Halbmarathon hin zu legen?

So ganz ad hoc ist solch ein Unterfangen, auch für Klassemittelstreckler, natürlich nicht!
Zweifelsfrei hilft ihnen ihr hoch entwickelter VO2max und ihre hervorragend eingestellte Laktattoleranzfähigkeit (ihre persönliche aerob-anaerobe „Schwelle“), um nur zwei Messgrößen zu erwähnen.
Probleme werden sich allerdings in dem Augenblick zeigen, wenn der Läufer andere und entscheidende Voraussetzungen nicht erfüllt, die er in 8 Wochen Vorbereitung (besser: Übergangszeit) nicht kompensieren kann!
Immerhin plant der Sportler, an anspruchvolle PBs gewohnt, ein ebenso anspruchvolles HM-Debut.
Drei Mittelstreckler-/Bahnläufer“Typen“ …
… und anhand ihrer Eigenschaften zu gewinnende Erkenntnisse
der
  • 1 →  NUR-MittelstrecklerFokus auf:  1500 m (PB um 3:48 min), 800 m (ca. 1:53) und 3000 m (ca. 8:15 min) als Unter- bzw Überdistanzstrecken. — Km-Umfänge im Jahres-Ø um ca. 11o km/Woche, längste Einzeltrainingsstrecken (auch im Jahresschnitt): ca 17 km
  • 2 →  Stehertyp, der mit etwa  3:52  und  ca  8:20 (+/-)  unter 14:30 über die 5000 m läuft und diese Strecke auch nicht meidet — Seine durchscnittlichen Umfänge liegen deutlich höher wie auch seine längste Einzelstrecke im Training ⇒ 140 km/ 22 km. Er nimmt zudem an längeren Cross-Wettkämpfen im Winter/Frühjahr teil.
  • 3 →  Bahn-KurzlangstrecklerLäuferische Daten:  Trotz „schwächeren“ 1500 m (4:00 +/-  2 sec) ist er in der Lage, mit PBs von ca 8:30/14:30 über 10000 m auf der Bahn 30:00 und besser zu laufen. Sein anders strukturiertes Training mit u.a. längeren Intervallbelastungen befähigt ihn dazu, seine Umfänge/längste Einzelläufe sprechen ebenso dafür: 160 Ø-km und 25 km

Die Antworten bezüglich der Voraussetzungen ergeben sich somit aus dem oben Genannten. Nur diese können gewährleisten bzw ermöglichen, dass ein HM-Debut unter guten Bedingungen etwa so aussehen könnte:

Läufer der Gruppe 1  →  1:10:30  bis  1: 12      Läufer der Gruppe 2 →  1:08:30  bis  1:10
Läufer der Gruppe 3 →  1:06  bis  1:07:30
Zu den folgenden Trainingsplänen
Ziel ist es, innerhalb von 6 (8) Wochen „Übergangszeit“ den Bahnläufer  a.  an die Gegebenheiten des Asphaltbelages zu gewöhnen  und   b.  trainingsmethodisch annäherungsweise  das zu erreichen, was Spezialisten sich in Jahren antrainiert haben (selbstverständlich nur bedingt möglich): Voraussetzungen für die Muskeln zu schaffen, die der Organismus des Bahnläufers größtenteils nicht „kennt“/bisher nicht nutzen musste.

Hier der (6-) 8-Wochen-Trainingsplan für Euer HM-Debut mit Anspruch

Anmerkung zum Training allgemein
  Pulsbereiche werden nicht erwähnt   Durchschnittswerte für Dauerläufe, Tempoangaben bei zB Crescendo-Läufen sind Annäherungswerte, die für das Straßentraining gelten. Für Läufe auf Naturboden (nicht vernachlässigen!) sollten die Tempi leicht angeglichen werden, Gleiches gilt für hügeliges Terrain, widrige Wetterbedingungen u.ä.  Zuordnung zu Gruppen 1, 2 oder 3 erfolgen, wo nötig!  3  Was nicht explizit erwähnt wird, wie zB „Nachbereitung“ einer besonders harten Trainingseinheit, sollte ein zusätzliches Austraben mit Geh- und Lockerungs- sowie Dehnungs-Pausen nicht vergessen werden      4  Dieser Plan ist lediglich als „Leitfaden“ zu betrachten, letztendlich bestimmt das allgemeine Wohlbefinden, inwieweit Du ihn „befolgen“ kannst/darfst. Versäumte Trainingselemente sollen im Prinzip nicht etwa nachgeholt werden. Ein Anpassen an den folgenden Tagen kann aber sinnvoll sein.

 

Wochen 1  und  2 

  • Anpassung an ungewohnten Straßenbelag sowie
  • an Dauerläufe, die 1 Stunde überschreiten
  •  5 Einheiten/ 72-85 km (Wo 1)  bzw  6 Einheiten/ 82-94 km (Wo 2)
  •  Montags/Do/So: nach  eigentlichem Trainingslauf: 5x ca 150 m steigern, b. 95%, P gehen, → 5 min traben
Mo  DL 10-12 km/ 5:00      Mi  DL 14-16 km/ 4:30-4:45      Do DL 12-14 km/ 5:00
Frei  DL 16-18 km/ 4:30-4:45     Sa (Wo 2)   DL  10 km/ 5:00   
So  DL 20-24 km/ 4:30-4:40 (Wo 2: 4:25-4:35)

Woche 3   7E/ 95-115 km
Mo  DL 15 km  als TDL ⇒  2 km: 10:00 →  10 km: 35-36 (Gr 1) min →  3 km: 13 min
Di   DL  10-12 km/ 5-5:15/k     Mi  15-20 km   Tempoläufe →  je 3km ET/AT →  3-4x 3 km/
9:50 (1&2)/ 9:30 (3)  P 600 m Trab     Do DL 10-12 km/ 5-5:15
Frei  13-15 km   Intervalle →  je 3km ET/AT → 6-8x 1000 m/ 3:20 (1&2)/ 3:12 (3)  P 200 m T
Sa  DL  14-18 km/ 4:50-5′     So  DL 18-22 km/ 4:20-4:30

Woche 4   6E/ 100-116 km
Mo  DL 12 km  als TDL ⇒  3 km: 14′ →  4 km: 12:15-12:30 (1/2), 12′ (3) →  5 km: 20 min
Di   DL  14-16 km/ 5-5:15/k    Mi  18 km   TDL →  3 km: 15′  → 12 km: 40′ – 38′ (3) →
         3 km: 12′ (1) bzw 5 km: 20′ (2/3)   Do  DL 14-16 km/ 5-5:15
Frei   DL/TDL  19-22 km ⇒  2 km: 10′ → 15 km: 56′ (1/2)-55′ (3) → 2 km: 10′  bzw  5 km: 24′ (3)
Sa  Ruhetag     So  DL 23-25 km/ 4:20-4:30


Woche 5   6E/ 75-90 km  plus  Wettkampf  5000m/Bahn/Straße/  evntll.: Volkslauf 6-8 km

Mo  DL 12-14 km/ 5:15      Di  DL 12-14 km/ 4:50-5′    Do  DL 15-18 km/ 5:15-5:30!
Mi   16-18 km  DL/ Crescendo →  3 km: 15′  → 5 km: 16:20 → 3 km: 9:15-9′ (3) → 1,5/4:10-4′ (1)
                           → 500 m/ 1:20 (1) – 1:22 → 3-5 km: 12-20′ (2/3)   Total:  18 km Ø 3:40
Frei  DL 10-12 km/ 5:15  ⇒   falls WK am Samstag!   s o n s t:  RUHE
Sa  DL  10-12 km/ 5:00-5:15  ⇒  falls WK am Sonntag!
Wettkampf:  aus dem vollen Training heraus/ vorzugsweise 5000m Bahn/Straße, ersatzweise auch als Volkslauf („krumm“ 6-8 km) — Gleichmäßige Tempogestaltung in ca 95% Einsatz (≥ 14:45 min)

Woche 6  7E/ 114-135 km
Mo  DL 22-24 km/ 4:20-4:30      Di  DL 15-18 km/ 5-5’15     Do  DL 12-15 km/ 5:30!
M16-18 km DL/Crescendo→  3 km: 15′  → 4 km: 12:45 →  3 km: 9:15-9′ (3) → 2 km: 5:45
→1,5 km: 4:12  → 0,5 km: 1:20 (1) – 1:22 min→  3 km: 10′  →  1000 m: 4′     Total:  21 km Ø 3:45
Frei DL 16-18 km/ 4:45/ 5′  →   5x 150 m steigern (bis 95%)    Sa  DL  7-12 km/ 5:00
So  DL 24-28 km/ 4:20-4:30/ 5′  →   5x 150 m steigern (bis 95%)

Woche 7   6E/ 80-110 km
Mo  DL 10-14 km/ 4:45      Di  DL 8-18 km/ 5′      D Ruhetag
M17-20 km   Tempoläufe →je 3km ET/AT →  4-5 x 1000 m/ 3:05  400 m s. ruhig
SP 5 min vorw. Gehen  →  4-5 x 1000 m/ 2:55  P 400 m Trab/s ruhig!
Frei  DL 22-25 km/ 4:15-4:20/ 5′  →   5x 150 m steigern (bis 95%)
Sa  DL  10-14 km/ 5:00     So  DL 14-16 km/ 4:45  5′  → 5 x 150 steigern bis zu 95%

Woche 8   4-5 E/ 50-65 km  plus  Halb-Marathon
M Ruhetag   
Di  DL  15 kmals  TDL ⇒  5 km: 24′ →  5 km: 16:00 →  5 km: 24′
Mi  DL 10-15 km/ 5:15-5:30   Do  DL 10-15 km/ 5:00  5′  →  5 x 150 m  steigern
Frei  DL 8-10 km/ 4:45/ 5′  →  5x 150 m steigern (b. 95%)   falls  HM am Sa
Sa  DL  5 km/ 4:45  plus  3 x 100 m leicht steigern   falls  HM am Sonntag
                   *** Samstag/Sonntag:  WK  Halbmarathon ***

 

 

Falsch trainiert 1 1

 

Nützliche links zu einigen meiner hierzu auch relevanten Themen

Die Mittelstrecke
5000m-/10000m-Bahnspezialisten
u.a.  HM  in 1h10
5000m-Laeufer: Unterdistanzen über Laktattoleranz verbessern

 

 

 

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